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Person: Heinrich Ernst Friedrich Kurlbaum
wurde am 29. Mai 1901 in Oberlübbe Kreis Minden/Westfalen als ältester
Sohn von 12 Geschwistern geboren. Heinrich Kurlbaum heiratete 1924 Ida Kurlbaum (geb.Löbens),
aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. |
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Schicksal: Heinrich Kurlbaum besuchte in seinem Geburtsort die Volksschule und arbeitete anchließend in seinem Heimatort als Zigarrenarbeiter. Seit der Wiederbelebung des Bergbaues im Kreis Minden verdiente er sein Geld als Bergmann in einem Erzbergwerk. Im
Alter von 25 Jahren, trat der gebürtige Oberlübber, 1926 der
Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas bei. Wegen Zersetzung der
Wehrkraft wurde Heirich Kurlbaum, durch das am 14. März 1944 in Wosnessenek/Ukraine zusammengetretenen
Feldkriegsgericht der 16.Panzer-Grenadier-Division, zum Tode verurteilt. Weitere Einzelheiten sind dem Todesurteil zu entnehmen.
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Dokumente: |
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"Heinrich-Kurlbaum-Weg" Im Herbst 1998 wurde von verschiedenen
Instutitionen vorgeschlagen, eine Straße nach dem Kriegsdienstverweigerer
Heinrich Kurlbaum zu benennen. Es bildet sich um den Srpecher Bernd Brüntrup der "Unterstützerkreis Heinrich-Kurlbaum-Strasse". In Jahre langem Schriftverkehr zwischen Behörden und Unterstützerkreis, div. Abstimmungen der Stadt Minden, Demonstrationen und Bürgeranfragen wurde am 03.11.2004 in der Sitzung des Auschusses für Bau, Umwelt, Verkehr (ABUV)der Stadt Minden einen Weg in der Nähe der Simeonskaserne in "Heinrich-Kurlbaum-Weg" zu bennenen (Abstimmungsergebnis: 3 Gegenstimmen, 6 Fürstimmen. Am 15.12.2004 wurde in der nächsten Sitzung des ABUV beschlossen zu dem Namen "Heinrich-Kurlbaum-Weg" die Legende mit dem nachfolgenden Text anzubringen:
Sechs Jahre, 5 Monate und 4 Tage nach der Antragsstellung durch den Internationalen Versöhungsbund - Deutscher Zweig, Gruppe Minden, wurde am Samstag, den 09. April 2005 am Heinrich-Kurlbaum-Weg das Wegschildmit der Zusatzinformation zu Heinrich Kurlbaum enthüllt. Seine damals noch lebende Schwester Lina Geratz war bei der feierlichen Enthüllung anwesend.
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Geschichtliches In der Kriegszeit wurden über 300 Zeugen Jehovas wegen Verweigerung des Kriegsdienstes hingerichtet. Einer von ihnen war Heinrich Kurlbaum. Nach seriösen Forschungen kann man von ca. 50.000 Todesurteilen in der NS-Zeit ausgehen, worin auch Kriegsgefangene und Zivilisten eingeschlossen sind. Immerhin noch 22.750 Todesurteile wurden wegen Fahnenflucht verhängt, 5.000-6.000 wegen Wehrkaftzersetzung. Vollstreckt wurden etwa 20.-22.000 Todesurteile, worunter sich mind. 15.000 wegen Fahnenflucht befanden. Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer wird immerhin auf 2.000 geschätzt. Als gesichert kann damit gelten, dass es - relativ zu den anderen Verurteilungen gesehen - nur wenige Kriegsdienstverweigerer gab. Wie viele hingerichtet wurden, ist nahezu unbekannt. Feststeht wiederum, dass nahezu ausschließlich aus religiösen Gründen der Kriegsdienst verweigert wurde und dass unter dieser Gruppe die Zeugen Jehovas die größte Gruppe war. Sie stellen auch die größte Gruppe der bisher bekannten Hinrichtungen. - in Auszügen aus "Vortrag von Hans Hesse, Hürth; Vortrag vom 30.06.2005 in Minden"
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Quellen: Foto Portrait Heinrich Kurlbaum - Sammlung Edgar Kurlbaum |
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Bedeutende "Kurlbäume" |
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